Eckhart von Hochheim (ca. 1260-1327) – Deutscher Theologe und Mystiker
In diesem Artikel haben wir die besten Sprüche und Zitate von Eckhart von Hochheim für Sie zusammengestellt.
Drei Dinge sind es, die uns hindern, so daß wir das ewige Wort nicht hören. Das erste ist die Körperlichkeit, das zweite Vielheit, das dritte ist die Zeitlichkeit. Wäre der Mensch über diese drei Dinge hinausgeschritten, so wohnte er in der Ewigkeit und wohnte im Geiste und wohnte in der Einheit und in der Wüste, und dort würde er das ewige Wort hören.
Soll mein Auge die Farbe sehen, so muss es ledig sein aller Farbe. Sehe ich blaue oder weiße Farbe, so ist das Sehen meines Auges, das die Farbe sieht – ist eben das, was da sieht, dasselbe wie das, was da gesehen wird mit dem Auge. Das Auge, in dem ich Gott sehe, das ist dasselbe Auge, darin mich Gott sieht; mein Auge und Gottes Auge, das ist ein Auge und ein Sehen und ein Erkennen und ein Lieben.
Was Gott liebt, das ist etwas; was Gott nicht liebt, das ist nichts, sagt das Buch der Weisheit.
Manche einfältige Leute meinen, sie sollten Gott vorstellen, als stünde er dort und sie hier. So ist es nicht. Gott und ich wir sind eins. Mit dem Erkennen nehme ich Gott in mich auf, mit der Liebe gehe ich in Gott auf.
Alle Liebe dieser Welt ist auf Eigenliebe gebaut. Ließest du die Eigenliebe, so ließest du leicht die ganze Welt.
Nicht gedenke man Heiligkeit zu gründen auf ein Tun; man soll Heiligkeit gründen auf ein Sein, denn die Werke heiligen nicht uns, sondern wir sollen die Werke heiligen.
Daher soll deine Seele allen Geistes bar sein, soll geistlos dastehen. Denn liebst du Gott, wie er Gott, wie er Geist, wie er Person und wie er Bild ist, – das alles muss weg. ‚Wie denn aber soll ich ihn lieben?‘ – Du sollst ihn lieben, wie er ist ein Nicht-Gott, ein Nicht-Geist, eine Nicht-Person, ein Nicht-Bild, mehr noch: wie ein lauteres, reines, klares Eines ist, abgesondert von aller Zweiheit. Und in diesem Einen sollen wir ewig versinken vom Etwas zum Nichts. Dazu verhelfe uns Gott.
Gott ist ein Gott der Gegenwart.