Robert Musil (1880-1942) – Österreichischer Schriftsteller
In diesem Artikel haben wir die besten Sprüche und Zitate von Robert Musil für Sie zusammengestellt.
Denn die erste Leidenschaft des erwachsenden Menschen ist nicht Liebe zu der einen, sondern Haß gegen alle.
Es geht nicht anders, lieber Törleß, die Mathematik ist eine ganze Welt für sich und man muß reichlich lange in ihr gelebt haben, um alles zu fühlen, was in ihr notwendig ist.
Ist es ein allgemeines Gesetz, daß etwas in uns ist, das stärker, größer, schöner, leidenschaftlicher, dunkler ist als wir?
Aber ich glaube vielleicht, daß die Menschen in einiger Zeit einesteils sehr intelligent, andernteils Mystiker sein werden. Vielleicht geschieht es, daß sich unsere Moral schon heute in diese zwei Bestandteile zerlegt. Ich könnte auch sagen: in Mathematik und Mystik. In praktische Melioration und unbekanntes Abenteuer!
Alles, was man denkt, ist entweder Zuneigung oder Abneigung!
Das Leben bildet eine Oberfläche, die so tut, als ob sie so sein müßte, wie sie ist, aber unter ihrer Haut treiben und drängen die Dinge.
Der geliebte Mensch scheint dort zu stehen, wo sonst etwas fehlt.
… es gibt vielleicht auf der ganzen Welt kein anderes Mittel, ein Ding oder Wesen schön zu machen, als es zu lieben.
Es ist die Wirklichkeit, welche die Möglichkeiten weckt, und nichts wäre so verkehrt, wie das zu leugnen.
es ist nichts so schwer, wie mit einem Menschen in ein Schicksal verflochten zu sein, den man nicht genügend liebt!
Es ist schwer, der Gerechtigkeit in Kürze Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Irgendwie geht Ordnung in das Bedürfnis nach Totschlag über.
Man hat Wirklichkeit gewonnen und Traum verloren.
Man kann seiner eigenen Zeit nicht böse sein, ohne selbst Schaden zu nehmen.
Nie ist das, was man tut, entscheidend, sondern immer erst das, was man danach tut!
Philosophen sind Gewalttäter, die keine Armee zur Verfügung haben und sich deshalb die Welt in der Weise unterwerfen, daß sie sie in ein System sperren.
Schreiben ist eine besondere Form des Schwätzens, ….
Sie litten alle unter der Angst, keine Zeit für alles zu haben, und wußten nicht, daß Zeit haben nichts anderes heißt, als keine Zeit für alles zu haben.
Wenn es Wirklichkeitssinn gibt, muß es auch Möglichkeitssinn geben.
wir haben keine inneren Stimmen mehr; wir wissen heute zuviel, der Verstand tyrannisiert unser Leben.
Die Natur des Geldes … will die Vermehrung genau so, wie die Natur des Tieres die Fortpflanzung anstrebt … wirft man das Geld wie ein Sämann zum Fenster hinaus, … kommt es vermehrt bei der Tür wieder herein. Es aber im stillen für Zwecke und Menschen verschenken, die ihm nichts nützen, das läßt sich nur mit einem Meuchelmord am Geld vergleichen.
Die Dichtung hat nicht die Aufgabe das zu schildern, was ist, sondern das was sein soll; oder das, was sein könnte, als Teillösung dessen, was sein soll
Handle, so gut du kannst und so schlecht du mußt, und bleibe dir dabei der Fehlergrenzen deines Handelns bewußt!
Ich bin nicht nur überzeugt, daß das, was ich sage, falsch ist, sondern auch das, was man dagegen sagen wird. Trotzdem muß man anfangen, davon zu reden; die Wahrheit liegt bei einem solchen Gegenstand nicht in der Mitte, sondern rundherum wie ein Sack, der mit jeder neuen Meinung, die man hineinstopft, seine Form ändert, aber immer fester wird.
Man ist nie so sehr bei sich, als wenn man sich verliert.