Marcel Reich-Ranicki (1920-2013) – Deutscher Literaturkritiker
In diesem Artikel haben wir die besten Sprüche und Zitate von Marcel Reich-Ranicki für Sie zusammengestellt.
Aufrichtigkeit ist die erste Pflicht des Kritikers.
Der Wohlklang, der Scharfsinn und der Stil – und damit ist schon charakterisiert, was Heines bahnbrechendes Werk von beinahe allen seinen Vorgängern und beinahe allen seinen Nachfolgern unterscheidet. …. Ihm ist geglückt, was Europa den Deutschen kaum mehr zutraute: ein Stück Weltliteratur in deutscher Sprache.
‚Ich bin ein halber Pole, ein halber Deutscher und ein ganzer Jude.‘ … diese arithmetische Formel war so effektvoll wie unaufrichtig: Hier stimmte kein einziges Wort. Nie war ich ein halber Pole, nie ein halber Deutscher – und ich hatte keinen Zweifel, daß ich es nie werden würde. Ich war auch nie in meinem Leben ein ganzer Jude, ich bin es auch heute nicht.
Lesen ist nicht nur die Erfüllung einer Erwartung, sondern auch Protest.
Mich interessiert die Literatur, nicht das Buch.
Manchmal ist eine Schreibblockade für die Leser ein Segen, das wollen wir nicht vergessen.
Ohne Eitelkeit gibt es kein Schreiben. Egal, ob Autor oder Kritiker – Eitelkeit muss dabei sein. Sonst entsteht nichts.
Was habe ich aus dem Gespräch mit Anna Seghers gelernt? Daß die meisten Schriftsteller von der Literatur nicht mehr verstehen als die Vögel von der Ornithologie.
Reich hat nur einen Glauben, den an die Überlebenskraft der Literatur und Kultur. Dieser Glaube ist frei von falschen Illusionen, aber er ist schön und stark.