Die besten Sprüche und Zitate von Friedrich Rückert

Friedrich Rückert (1788-1866) – Deutscher Dichter und Übersetzer

In diesem Artikel haben wir die besten Sprüche und Zitate von Friedrich Rückert für Sie zusammengestellt.


Ach, wie ist der Mensch zerbrechlich, // Ach, wie flüchtig unaussprechlich // Eilt die Zeit, und nimmt ihn mit.


Am Abend wird man klug // Für den vergangenen Tag, // Doch niemals klug genug // Für den, der kommen mag.


Das sind die Weisen, die durch Irrtum zur Wahrheit reisen. Die bei dem Irrtum verharren, das sind die Narren.


Durch Schaden wird man klug // Sagen die klugen Leute. // Schaden litt ich genug, // Doch bin ich ein Tor noch heute.


Erst nach dem Nachbarn schaue, // Sodann das Haus dir baue! // Wenn der Nachbar ist ein Schuft, // So baust du dir deine Totengruft.


Fertig bin ich allenfalls // Mit der Welt nun hier auf Erden, // Und nichts bleibt mir übrig, als // Fertig mit mir selbst zu werden.


Herr! die Schönheit dieser Erde, // Gib, daß sie die Sehkraft wecke // Meines Auges, nicht ihm werde // Eine Blindheits-Zauberdecke.


Je höher du wirst aufwärts gehn, // Dein Blick wird immer allgemeiner; // Stets einen größern Teil wirst du vom Ganzen sehn, // Doch alles Einzle immer kleiner.


Man kann nicht leben, ohne dass die Leute sprechen, // Nicht Rosen sammeln, ohne dass die Dornen stechen.


Was schmied’st du Schmied? »Wir schmieden Ketten, Ketten!« // »Ach in die Ketten seid ihr selbst geschlagen.«


Wer trinkt soll reinen Herzens sein, // mit Wein ist nicht zu scherzen.


Am besten machst du gleich dein Ding im Anfang recht; // Nachbesserung macht oft Halbgutes völlig schlecht.


Anmuthig werden selbst alltägliche Sentenzen // Im Silbenwasserfall melodischer Kadenzen.


Aus Eigennutz entspringt die Dankbarkeit der Meisten // Für einen Dienst, den wir geleistet oder leisten.


Das Gute wissen, weit ist noch das thun davon; // Das Böse kennen ist des Bösen Anfang schon.


Dein Auge kann die Welt trüb‘ oder hell dir machen; // Wie du sie ansiehst, wird sie weinen oder lachen.


Denn nur aufs Ziel zu sehn, verdirbt die Lust am Reisen.


Der Adler fliegt allein, der Rabe scharenweise; Gesellschaft braucht der Tor, und Einsamkeit der Weise.


Der Teufel hat die Welt verlassen, weil er weiß, // Die Menschen machen selbst die Höll‚ einander heiß.


Der Übersetzung Kunst, die höchste, dahin geht, // Zu übersetzen recht, was man nicht recht versteht.


Die Demut ehre du, und zu der Demut Ehren sei gegen Stolze stolz, um Demut sie zu lehren.


Du klagest, dass die Welt so unvollkommen ist, und fragst warum? Weil du so unvollkommen bist!


Mit Andacht lies, und dich wird jedes Buch erbauen; Mit Andacht schau, und du wirst lauter Wunder schauen; Mit Andacht sprich nur, und man hört dir zu andächtig; Mit Andacht bist du stark, und ohn‘ Andacht ohnmächtig.


Schlägt dir die Hoffnung fehl, nie fehle dir das Hoffen! // Ein Thor ist zugethan, doch tausend sind noch offen.


Schlecht ist das Schlechte nicht, denn das verkennt man selten; das Mittelmäß’ge ist’s, das leicht für gut kann gelten.


Schlimm sind die Schlüssel, // die nur schließen auf, nicht zu; // Mit solchem Schlüsselbund im Haus // verarmest du.


Trifft dich des Schicksals Schlag, so mach‘ es wie der Ball: // Je stärker man ihn schlägt, je höher fliegt er all.


Vom Übermaß der Lust wird Leid hervorgebracht; das Auge selber weint, sobald man heftig lacht.


Wer beide Hände voll hat und noch mehr will fassen, // Wird das auch, was er hat in Händen, fallen lassen.


Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern derjenige, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.


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