Die besten Sprüche und Zitate von Christian Morgenstern

Christian Morgenstern (1871–1914) – Deutscher Dichter

In diesem Artikel haben wir die besten Sprüche und Zitate von Christian Morgenstern für Sie zusammengestellt.


Blödem Volke unverständlich // treiben wir des Lebens Spiel.


Die Ameisen oder Emsen // sind so weit jetzt, dass sie Gemsen // sich als Sklaven halten (aus // Gründen ihres Körperbaus).


Ein Wiesel // saß auf einem Kiesel // Inmitten Bachgeriesel. // Wisst ihr // weshalb? // Das Mondkalb // verriet es mir // Im Stillen: // Das raffinier- // te Tier // tat’s um des Reimes willen.


Es gibt ein sehr probates Mittel, // die Zeit zu halten am Schlawittel: // Man nimmt die Taschenuhr zur Hand // und folgt dem Zeiger unverwandt.


Es ist Nacht, // und mein Herz kommt zu dir, // hält’s nicht aus, // hält’s nicht aus mehr bei mir.


Ich liebe dich, du Seele, die da irrt // im Thal des Lebens nach dem rechten Glücke.


In Dank verschlingt sich alles Sein.


Mein kleiner Wecker tickt und tickt.


Ruhe, Ruhe, tiefe Ruhe. // Lautlos schlummern Menschen, Tiere. // Nur des Gipfels Gletschertruhe // schüttet talwärts ihre // Wasser.


Weil, so schließt er messerscharf, // nicht sein kann, was nicht sein darf.


Wer vom Ziel nicht weiß, // kann den Weg nicht haben, // wird im selben Kreis // all sein Leben traben.


Lehrer-Komödie. Die Armut der Lehrer, während die Staaten Unsummen für die Wehrmacht hinauswerfen. Da sie nur Lehrer für 600 Mark sich leisten können, bleiben die Völker so dumm, daß sie sich Kriege für 60 Milliarden leisten müssen.


Alle wahrhaft große Dichtungen sind Variationen zum Schicksalsliede, seien es Maestosi, Allegri oder Scherzi.


Alles Denken ist Zurechtmachen.


Alles muß allem dienen. Es gibt im letzten Sinne keine Ungerechtigkeit.


Darum können Zeitungen so sehr schaden, weil sie den Geist so unsäglich dezentrieren, recht eigentlich zerstreuen.


Das Ich ist die Spitze eines Kegels, dessen Boden das All ist.


Der Körper, der Übersetzer der Seele (Gottes) ins Sichtbare.


Der Welt Schlüssel heißt Demut. Ohne ihn ist alles Klopfen, Horchen, Spähen umsonst.


Die beste Erziehungsmethode für ein Kind ist, ihm eine gute Mutter zu verschaffen.


Die meisten wissen gar nicht, was sie für ein Tempo haben könnten, wenn sie sich nur einmal den Schlaf aus den Augen rieben.


Ein Hauptzug aller Pädagogik: Unbemerkt führen.


Eine Karikatur ist bloß immer einen Augenblick wahr.


Eine Wahrheit kann erst wirken, wenn der Empfänger für sie reif ist. Nicht an den Wahrheiten liegt es daher, wenn die Menschen noch so voller Unweisheit sind.


Es gibt für Unzählige nur ein Heilmittel – die Katastrophe.


Es gibt keine Grenzen der Dinge.


Es gibt nichts, das ich Mir nicht vergeben könnte, und nichts, das ich nicht überwinden möchte.


Es ist schön, zu denken, daß so viele Menschen heilig sind in den Augen derer, die sie lieben.


Gespräch ist gegenseitige distanzierte Berührung.


In dem Maße, wie der Wille und die Fähigkeit zur Selbstkritik steigen, hebt sich auch das Niveau der Kritik am andern.


Neue Dichter seh ich kommen, nach innen den Blick gerichtet.


Schönheit ist empfundener Rhythmus. Rhythmus der Wellen, durch die uns alles Außen vermittelt wird. Oder auch: Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet. Je mehr jemand die Welt liebt, desto schöner wird er sie finden.


Spannung ist alles und Entladung. Und höchste Lebensweisheit, seine Spannung immer richtig zu entladen.


Über den Wassern deiner Seele schwebt unaufhörlich ein dunkler Vogel: Unruhe.


Was ist Religion? Sich in alle Ewigkeit weiter und höher entwickeln zu wollen.


Wenn ich etwas an Christus verstehe, so ist es das: »Und er entwich vor ihnen in die Wüste«.


Wenn ich so die kleinen Dampfer die riesigen Kähne vorüberschleppen sehe, muß ich immer an den Dichter und das Publikum denken.


Wer das Wunder nicht als das Primäre erkennt, leugnet damit die Welt, wie sie ist, und supponiert ihr ein Fabrikspielzeug.


Wer die Welt zu sehr liebt, kommt nicht dazu, über sie nachzudenken; wer sie zu wenig liebt, kann nicht gründlich genug über sie denken.


Wer die Grausamkeit der Natur und der Menschen einmal erkannt hat, der bemüht sich, selbst in kleinen Dingen wie dem Niedertreten des Grases schonungsvoll zu sein.


Wer Gott aufgibt, der löscht die Sonne aus, um mit einer Laterne weiterzuwandeln.


Wer sich überhebt, verrät, dass er noch nie genug nachgedacht hat.


Wie ist jede – aber auch jede – Sprache schön, wenn in ihr nicht nur geschwätzt, sondern gesagt wird!


O wär ich // der Kästner Erich! // Auch wär ich gern // Christian Morgenstern! // Und hätte ich nur einen Satz // vom Ringelnatz! // Doch nichts davon! – Zu aller Not // hab ich auch nichts von Busch und Roth! // Drum bleib ich, wenn es mir auch schwer ward, // nur der Heinz Erhardt.


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