Novalis (1772-1801) – Deutscher Dichter
In diesem Artikel haben wir die besten Sprüche und Zitate von Novalis für Sie zusammengestellt.
Der Mensch vermag in jedem Augenblick ein übersinnliches Wesen zu sein. Ohne dies wäre er nicht Weltbürger – er wäre ein Tier.
Der wahre Brief ist seiner Natur nach poetisch.
Ganz begreifen werden wir uns nie, aber wir werden und können uns weit mehr, als begreifen.
Ihre sogenannte Religion wirkt blos, wie ein Opiat: reizend, betäubend, Schmerzen aus Schwäche stillend.
Jeder geliebte Gegenstand ist der Mittelpunkt eines Paradieses.
Jede Stufe der Bildung fängt mit Kindheit an. Daher ist der am meisten gebildete, irdische Mensch dem Kinde so ähnlich.
Nach Innen geht der geheimnißvolle Weg. In uns, oder nirgends ist die Ewigkeit mit ihren Welten, die Vergangenheit und Zukunft.
Vieles ist zu zart, um gedacht, noch mehreres, um besprochen zu werden.
Wir sind auf einer Mißion: zur Bildung der Erde sind wir berufen.
Wir suchen überall das Unbedingte, und finden immer nur Dinge.
Wir träumen von Reisen durch das Weltall: Ist denn das Weltall nicht in uns?
Wo Kinder sind, da ist ein goldnes Zeitalter.
Die Liebe wirkt magisch.
Die Philosophie ist eigentlich Heimweh – Trieb überall zu Hause zu sein.
Es ist nicht das Wissen allein, was uns glücklich macht – es ist die Qualität des Wissens – die subjektive Beschaffenheit des Wissens. Vollkommnes Wissen ist Überzeugung und sie ist es, die uns glücklich macht und befriedigt.
Gehts ohne Hoffnung oder sonst zu übel, so bleibt mir Bitter Mandel Wasser und Opium.
Glück ist Talent für die Historie, oder das Schicksal.
Jede Wissenschaft hat ihren Gott, der zugleich ihr Ziel ist.
Jeder Engländer ist eine Insel.
Wo keine Götter sind, walten Gespenster, …
Auf alles, was der Mensch vernimmt, muss er seine ungeteilte Aufmerksamkeit oder sein Ich richten.
Das Denken ist nur ein Traum des Fühlens, ein erstorbenes Fühlen, ein blassgraues, schwaches Leben.
Naturforscher und Dichter haben durch eine Sprache sich immer wie ein Volk gezeigt.
Alle geistige Berührung gleicht der Berührung eines Zauberstabs. Alles kann zum Zauberwerkzeug werden.
Alles Mystische ist personell – und mithin eine Elementarvariation des Weltalls.
Alles ist Materie was mittels der Organe zu uns kommt.
Aus Bequemlichkeit suchen wir nach Gesetzen.
Das höchste Leben ist Mathematik.
Der echte Dichter ist allwissend – er ist eine wirkliche Welt im Kleinen.
Die Tischzeit ist die merkwürdigste Periode des Tages und vielleicht der Zweck, die Blüte des Tages. Das Frühstück ist die Knospe.
Die Welt muss romantisiert werden. So findet man ihren ursprünglichen Sinn wieder. Romantisieren ist nichts als eine qualitative Potenzierung. Das niedere Selbst wird mit einem besseren Selbst in dieser Operation identifiziert. So wie wir selbst eine solche qualitative Potenzenreihe sind.
Die individuelle Seele soll mit der Weltseele übereinstimmen.
Die Poësie lößt fremdes Dasein in Eignen auf.
Ein Kind ist eine sichtbar gewordene Liebe.
Je mehr man lernt, nicht mehr in Augenblicken, sondern in Jahren zu leben, desto edler wird man.
Nichts ist dem Geist erreichbarer als das Unendliche.
Reine Mathematik ist Religion.
Romantik. Alle Romane, wo wahre Liebe vorkommt, sind Märchen – magische Begebenheiten.
Spielen ist Experimentieren mit dem Zufall.
Unser ganzes Leben ist Gottesdienst.
Wenn man einen Riesen sieht, so untersuche man erst den Stand der Sonne – und gebe acht, ob es nicht der Schatten eines Pygmäen ist.
Die Geschichte erzeugt sich selbst.
Die Poesie heilt die Wunden, die der Verstand schlägt.
Glück ist Talent für die Historie, oder das Schicksal.
Gott will Götter.
Jeder Staatsbürger ist ein Staatsbeamter.
Jeder Mensch sollte Künstler sein. Alles kann zur schönen Kunst werden.
Was man liebt, findet man überall und sieht überall Ähnlichkeiten.
Wo junge Leute sind, ist Republik.
Nicht die Schätze sind es, die ein so unaussprechliches Verlangen in mir geweckt haben, sagte er zu sich selbst; fern ab liegt mir alle Habsucht: aber die blaue Blume sehn‘ ich mich zu erblicken.
Er sah nichts als die blaue Blume, und betrachtete sie lange mit unnennbarer Zärtlichkeit.
Frühe Hochzeiten, lange Liebe.
Überhaupt können die Dichter nicht genug von den Musikern und Malern lernen.
Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren // Sind Schlüssel aller Kreaturen, // Wenn die so singen, oder küssen // Mehr als die Tiefgelehrten wissen // Wenn sich die Welt ins freie Leben, // Und in die Welt wird zurückbegeben, // Wenn dann sich wieder Licht und Schatten // Zu echter Klarheit wieder gatten // Und man in Märchen und Gedichten // Erkennt die wahren Weltgeschichten, // Dann fliegt vor Einem geheimen Wort // Das ganze verkehrte Wesen fort.
Wo gehen wir denn hin? Immer nach Hause.
Alle Wissenschaften sollen Mathematik werden. Die bisherige Mathematik ist nur die erste und leichteste Äußerung oder Offenbarung des wahrhaft wissenschaftlichen Geistes.
Das Zahlensystem ist Muster eines ächten Sprachzeichensystems – Unsre Buchstaben sollen Zahlen, unsre Sprache Arithmetik werden.
Der Grund aller Verkehrtheit in Gesinnungen und Meinungen ist Verwechslung des Zwecks mit dem Mittel.
Republik ist das fluidum deferens der Jugend. Wo junge Leute sind, ist Republik.
Der Geist führt einen ewigen Selbstbeweis.
Der wahre Leser muss der erweiterte Autor sein.
Wir sind dem Aufwachen nah, wenn wir träumen, daß wir träumen.
Durch Gebet erlangt man alles. Gebet ist eine universale Arznei.
Freunde, der Boden ist arm, wir müssen reichlichen Samen ausstreun, dass uns doch nur mäßige Ernten gedeihn.
Hier ist Amerika oder Nirgends.
Himmlischer, als jene blitzenden Sterne, dünken uns die unendlichen Augen, die die Nacht in uns geöffnet.
Hypothesen sind Netze, nur der wird fangen, der auswirft.
Soll nicht die dichterische Leier tönen // Dem König der den Frieden liebt // An Kriegesschall nicht kann sein mildes Ohr gewöhnen // Und sich bei Mord betrübt.
Trägt nicht alles, was uns begeistert, die Farbe der Nacht?
Zur Welt suchen wir den Entwurf – dieser Entwurf sind wir selbst.
Für das Lebendige ist kein Ersatz.
Alle göttlichen Gesandten müssen Mathematiker sein.
Bosheit ist nichts als eine Gemütskrankheit.
Das Herz ist der Schlüssel der Welt und des Lebens.
Ein Charakter ist ein vollkommen gebildeter Willen.
Schlafen ist Verdauen der Sinneneindrücke. Träume sind Exkremente.