Die besten Sprüche und Zitate von Jean-Jacques Rousseau

Jean-Jacques Rousseau (1712–1778) – Französisch-schweizerischer Schriftsteller und Philosoph

In diesem Artikel haben wir die besten Sprüche und Zitate von Jean-Jacques Rousseau für Sie zusammengestellt.


Wo keine Wirkung ist, braucht man keine Ursache zu suchen.


Der erste, der ein Stück Land mit einem Zaun umgab und auf den Gedanken kam zu sagen »Dies gehört mir« und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der eigentliche Begründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Kriege, Morde, wieviel Elend und Schrecken wäre dem Menschengeschlecht erspart geblieben, wenn jemand die Pfähle ausgerissen und seinen Mitmenschen zugerufen hätte: »Hütet euch, dem Betrüger Glauben zu schenken; ihr seid verloren, wenn ihr vergesst, dass zwar die Früchte allen, aber die Erde niemandem gehört«.


Die Menschen sind böse; eine traurige und fortdauernde Erfahrung erübrigt den Beweis; jedoch, der Mensch ist von Natur aus gut, ich glaube es, nachgewiesen zu haben; … Man bewundere die menschliche Gesellschaft, soviel man will, es wird deshalb nicht weniger wahr sein, dass sie die Menschen notwendiger Weise dazu bringt, sich in dem Maße zu hassen, in dem ihre Interessen sich kreuzen, außerdem sich wechselseitig scheinbare Dienste zu erweisen und in Wirklichkeit sich alle vorstellbaren Übel zuzufügen.


Laß die Kindheit hinter dir, Freund, erwache!


Das Christentum predigt nur Knechtschaft und Unterwerfung. Sein Geist ist der Tyrannei nur zu günstig, als dass sie nicht immer Gewinn daraus geschlagen hätte. Die wahren Christen sind zu Sklaven geschaffen.


Der Mensch wird frei geboren, und überall ist er in Banden. Mancher hält sich für den Herrn seiner Mitmenschen und ist trotzdem mehr Sklave als sie.


Die erste und wichtigste Schlußfolge aus den bis jetzt aufgestellten Grundsätzen ist die, dass der allgemeine Wille allein die Kräfte des Staates dem Zwecke seiner Einrichtung gemäß, der in dem Gemeinwohl besteht, leiten kann; denn wenn der Gegensatz der Privatinteressen die Errichtung der Gesellschaften nötig gemacht hat, so hat sie doch erst die Übereinstimmung der gleichen Interessen ermöglicht. Das Gemeinsame in diesen verschiedenen Interessen bildet das gesellschaftliche Band; und gäbe es nicht irgendeinen Punkt, in dem alle Interessen übereinstimmen, so könnte keine Gesellschaft bestehen. Einzig und allein nach diesem gemeinsamen Interesse muss die Gesellschaft regiert werden.


Eine echte Demokratie hat es nie gegeben und wird es sie auch niemals geben, denn es verstößt gegen die natürliche Ordnung, daß die Mehrheit regiert und die Minderheit regiert wird. Es ist nicht denkbar, dass das Volk unaufhörlich versammelt bleibe, um sich den Regierungsgeschäften zu widmen, und es ist leicht ersichtlich, dass es hierzu keine Ausschlüsse einsetzen kann, ohne die Form der Verwaltung zu ändern.


Rückt die Meinungen des Volkes zurecht, und seine Sitten werden sich von selbst bessern.


Wer zu sagen wagt, »außerhalb der Kirche gibt es kein Heil«, muss aus dem Staat verjagt werden.


Alle Bosheit kommt von der Schwachheit.


Alle Reichen stellen das Gold über die Verdienste.


Bevor man beobachtet, muss man sich Regeln für seine Beobachtungen machen.


Das Gewissen ist die Stimme der Seele. Die Leidenschaften sind die Stimme des Körpers.


Das Vertrauen erhebt die Seele.


Das wird eine knechtische Seele werden, bei der man nur mit Strenge etwas erreicht.


Der höchste Genuss besteht in der Zufriedenheit mit sich selbst.


Der Leib hat so wie der Geist seine Bedürfnisse.


Der Zustrom von Gästen zerstört die Gastfreundschaft.


Eine einzige offenkundige Lüge des Lehrers gegen seinen Zögling kann den ganzen Ertrag der Erziehung zunichte machen.


Es gibt kein Glück ohne Mut, noch Tugend ohne Kampf. … Die Stärke ist die Grundlage aller Tugend.


Glücklich ist das Land, wo man es nicht nötig hat, den Frieden in einer Wüste zu suchen! Wo aber ist dieses Land?


Ich bin durch meine Laster Sklave und frei durch meine Gewissensbisse.


In der natürlichen Ordnung, in der die Menschen alle gleich sind, ist ihr gemeinsamer Beruf, zuerst und vor allem Mensch zu sein …. Bevor die Eltern ihn für einen Beruf bestimmen, beruft die Natur ihn zum menschlichen Leben.


Keine Unterwerfung ist so vollkommen wie die, die den Anschein der Freiheit wahrt. Damit lässt sich selbst der Wille gefangennehmen.


Man veredelt die Pflanzen durch die Zucht und die Menschen durch Erziehung.


Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern derjenige, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.


Wenn man ein Kenner ist, darf man keine Sammlung anlegen.


Wer nicht ein wenig Leid zu ertragen weiß, muss damit rechnen, viel zu leiden.


Ist aber der Frühling gekommen, so schmilzt zwar der Schnee, doch die Ehe bleibt. Allein man muß sein Sinnen auf alle Jahreszeiten richten.


Das Geld, das man besitzt, ist das Instrument der Freiheit; dasjenige, dem man nachjagt, ist das Instrument der Knechtschaft.


…eine Prinzessin, der man sagte, dass die Bauern kein Brot hätten, woraufhin sie antwortete, dann sollten sie doch Brioche essen.


Die gewöhnliche Kunst der Sophisten besteht darin, eine Menge Argumente anzuhäufen, um deren Schwäche zu verbergen.


Die Vergröberung macht Gegenstände nicht hassenswert, sondern nur lächerlich.


Bei allen Tugenden, bei allen Pflichten sucht man nur den Schein; ich suche die Wirklichkeit.


Bei unserer Geburt treten wir auf den Kampfplatz und verlassen ihn bei unserem Tode.


Das Glück hat kein Aushängeschild; um es gewahr zu werden, müsste man im Herzen des Glücklichen lesen können, aber die Zufriedenheit leuchtet aus den Augen, aus der Haltung, dem Ton der Stimme, dem Gang und scheint sich dem, der sie bemerkt, mitzuteilen.


Der ehrliche Mann aus dem einen Hause gilt als Schelm im Nachbarhause.


Die Familie ist die älteste aller Gemeinschaften und die einzige natürliche.


Die ersten Tränen der Kinder sind Bitten. Wenn man nicht darauf achtgibt, so werden sie bald Befehle.


Die Stärke ist die Grundlage aller Tugend.


Die Unwissenheit schadet weder der Redlichkeit noch den Sitten; sie fördert sie oft sogar.


Ein schwacher Körper schwächt die Seele.


Elend und Schimpf verändern die Herzen.


Es gibt eine gewisse Eintracht der Seelen, die sich sogleich beim ersten Anblick bemerkbar macht.


Es ist viel wertvoller, stets den Respekt der Menschen als gelegentlich ihre Bewunderung zu haben.


Ich möchte keinen Palast als Wohnung haben, denn in diesem Palast würde ich nur ein Zimmer bewohnen.


In was für einem Jahrhundert es auch sein mag, die natürlichen Verhältnisse ändern sich nicht.


Mit der übermäßigen Verweichlichung der Frauen fängt auch die der Männer an.


Nichts ist für aufrichtige Liebhaber gefährlicher als die Welt der Vorurteile.


Sage mir, Kind, hat denn die Seele ein Geschlecht?


Solange der Ackerbau geehrt wurde, gab es weder Elend noch Müßiggang, und es gab weit weniger Laster.


Überall wird die Trunkenheit am meisten von Leuten verabscheut, die am meisten Grund haben, sich vor ihr in Acht zu nehmen.


Vergiften die Bösen nicht ihr und unser Leben?


Wahnsinn schafft kein Recht.


Warte, junger Mensch; prüfe, beobachte!


Warum sollte man einem Liebhaber treuer sein als einem Ehemann? – Julie oder Die neue Héloïse / Saint-Preux


Was nützen uns die Künste ohne den Luxus, welcher sie nährt?


Wehe jedem, der eine Sittenlehre predigt, die er nicht ausüben will!


Welche Strafe mir auch auferlegt wird, wird sie doch minder grausam sein als die Erinnerung an mein Verbrechen.


Wenn ein jeder sich selbst genug wäre, brauchte er nur das Land zu kennen, das ihn ernähren kann.


Wenn nur die Lüge uns retten kann, so ist es aus, so sind wir verloren.


Wer die Dinge gut genug kennt, dass er allen ihren wahren Wert geben kann, redet niemals zu viel.


Wie angenehm und reizend ist die aus dem Bewusstsein vollkommener Eintracht entspringende Sicherheit!


Wie der Götzendiener den Gegenstand seiner Verehrung mit Schätzen bereichert, die er hochhält, und auf dem Altar den Abgott schmückt, den er anbetet, so will auch der Liebhaber, wenn er seine Geliebte auch noch so vollkommen sieht, ihr dennoch unaufhörlich neuen Zierat hinzufügen.


Mir ist die gefährliche Freiheit lieber als eine ruhige Knechtschaft.


Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit.


Er hat die Frauen nicht verstanden, der erhabene Rousseau …. Bei allem seinen guten Willen und seinen guten Absichten hat er aus ihnen nichts zu machen gewußt als untergeordnete Wesen in der Gesellschaft. Er hat ihnen die alte Tradition gelassen, von der er die Männer freisprach; er sah nicht voraus, daß sie desselben Glaubens, derselben Moral bedürfen würden, wie ihre Väter, ihre Gatten und ihre Söhne, daß sie sich erniedrigt finden würden, wenn sie einen anderen Tempel, eine andere Lehre hätten. Während er glaubte, Mütter zu bilden, bildete er nur Ammen. Er nahm den Mutterbusen für die erzeugende Seele. Der spiritualistischste Philosoph des letzten Jahrhunderts war ein Materialist in Bezug auf die Frauen.


Sie sehen also, Rousseau ist eine Komposition aus Launen, Affektiertheit, Boshaftigkeit, Selbstgefälligkeit und Unruhe mit einer winzigen, wenn überhaupt vorhandenen Beimischung von Wahnsinn. … Die oben genannten, vorherrschenden Qualitäten zusammen mit Undankbarkeit, Grausamkeit und Lügerei, und der von mir nicht extra zuerwähnenden Redegewandtheit und Erfindungsgabe, formen die gesamte geistige Verfassung.


Rousseau war verrückt, aber einflussreich; Hume war vernünftig, hatte aber keine Anhänger.


Aus Selbstbeobachtung und Wohlwollen glaubte der seinerzeit größte Kritiker der Zivilisation, der so wortgewaltig wie kein anderer die Strukturen ihrer Hoffnungslosigkeit und Unzufriedenheit beschrieb, sein ganzes Leben lang — so wie auch Anne Frank im dunkelsten Augenblick der modernen Geschichte —, daß die menschliche Natur trotz allem im Grunde gut sei.


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